Bei Verwendung einer Wärmebildkamera als Messsystem im Labor oder zur Prozessüberwachung ist es unabdingbar, den zeitlichen Ablauf der Bilddatenerfassung präzise vorgeben zu können. Soll die Kamera beispielsweise von außen angesteuert oder mit externer Hardware synchronisiert werden, ist eine Triggerschnittstelle (Triggerinterface) erforderlich, über die Steuersignale ein- oder ausgegeben werden können.
Das kamerainterne Triggerinterface garantiert eine hochpräzise, wiederholgenaue und verzögerungsfreie Triggerung, mit der sich selbst sehr schnelle Prozesse sicher erfassen lassen. So kann beispielsweise bei der Lock-In-Thermografie an Halbleiterbauelementen die Anregung und der Takt der Messung synchron aufeinander abstimmt werden. Im Rahmen einer Prozessüberwachung ist es möglich, beim Erreichen von thermischen Grenzwerten entsprechende Alarme auszulösen. Auch deutlich komplexere Triggervorgänge können parallel zum Messdatenstrom wiederholgenau und mit minimaler Verzögerung ablaufen.
Über das Triggerinterface der ImageIR®-Kameras ist zusätzlich die Verarbeitung eingehender und die Bereitstellung ausgehender analoger Signale möglich. So lässt sich z. B. der zeitliche Verlauf einer externen Spannung direkt in der Kamera messen und diese Information zeitsynchron digital in die thermografischen Bilddaten einfügen.
Die Triggerung erfolgt entweder über externe Hardware, die Thermografie-Software IRBIS® von InfraTec oder über externe Softwaretools. Für die flexible Integration der Thermografiekameras in nutzereigene Anwendungen können diese beispielsweise durch das mitgelieferte Software Development Kit (SDK) erweitert werden. Darüber lassen sich z. B. Auswertealgorithmen implementieren und für die Kamerasteuerung über Software-Kommandos nutzen. Die Ausgabe der Steuersignale erfolgt über das Triggerinterface oder alternativ über Ethernet / USB. Die neuesten High-End-Kameras der ImageIR®-Serie können optional bereits werksseitig mit einem einfachen, internen SDK ausgestattet werden, das den direkten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen der Kamera erlaubt.
Das zu verarbeitende Triggersignal wird entweder von der Thermografiekamera selbst oder von externen Geräten erzeugt. Um das Detektorsignal der Kamera für die Synchronisierung anderer Geräte zu nutzen, müssen diese mit einem Ausgang (OUT) am Triggerinterface verbunden werden (Kamera als MASTER). Als Trigger können aber auch andere Signalformen wie Sinus-, Dreieck- oder Rechtecksignal ausgegeben werden.
Wird ein anderes Gerät an einem Eingang (IN) der Kamera angeschlossen, kann dessen Signal, z. B. in Form eines analogen Spannungswertes, als Trigger fungieren. Eine mögliche Anwendung ist die externe Framesynchronisation: Hier wird der Start der Signalintegration eines jeden Frames durch den externen Takt vorgegeben (Kamera als SLAVE). Diese externe Detektorsynchronisation ist jedoch nur bei gekühlten Kameras und auch nur oberhalb bestimmter Frameraten sinnvoll, da es sonst zu Beeinflussungen der thermografischen Messgenauigkeit kommen kann.
Eine weitere Anwendung sind Markierungstrigger, mit denen sich eine Bildsequenz für die Auswertung „markieren“ lässt. Alternativ kann auch nur eine einstellbare Anzahl von Bildern nach einem Triggerereignis aufgezeichnet werden.
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